Die U-14-Wasserballer des SC Rote Erde Hamm im TuS 59 sind die aktuell beste Mannschaft in NRW. Das Turnier im heimischen Maximare beendeten sie am Wochenende auf dem ersten Platz und schafften damit den direkten Einzug in die Zwischenrunde der Deutschen Meisterschaften. „Damit steht jetzt auch schon fest, dass wir in diesem Jahr zu den besten acht Mannschaften dieser Altersklasse in ganz Deutschland gehören“, freut sich Trainer Carsten Berg, der mit diesem Durchmarsch so nicht gerechnet hatte.
Gleich im ersten Spiel gegen den eigentlich favorisierten ASC Duisburg setzten die Hammer mit einem deutlichen 9:4-Sieg ein dickes Ausrufezeichen. „In den ersten Vierteln haben wir Duisburg sicher auch ein bisschen geschockt. Da haben wir vom Torwart bis zum Angriff eine absolut perfekte Leistung gezeigt. Da passte wirklich alles“, lobte Berg, dessen Team den ersten Abschnitt mit 4:0 für sich entschied und zur Halbzeit bereits mit 6:0 führte. Erst beim Stande von 7:0 aus Sicht des SC Rote Erde gelang den Duisburgern der erste Treffer.
Zu erwarten war das so nicht. Denn die Duisburger konnten als Wasserball-Stützpunkt bereits im Februar Training anbieten, während die Hammer erst im Juni erstmals wieder ins Wasser durften. Zudem hatte sich der ASCD verstärkt. „Natürlich hatten wir uns eine kleine Chance ausgerechnet. Dass es am Ende aber sogar so deutlich wurde, hat mich völlig überrascht. Offenbar ist es uns gelungen, aus unseren vergleichsweise bescheidenen Möglichkeiten das Beste herauszuholen“, freute sich Berg.
Mit Rückenwind ging seine Truppe anschließend in die Partie gegen den SV Bayer Uerdingen, die mit 33:1 klar an die Hammer ging, obwohl auch die jüngeren Spieler viele Einsatzzeiten bekamen und zwischen den beiden Begegnungen kaum Zeit zum Verschnaufen blieb.
Deutlich schwerer taten sich die Rote Erde-Talente im Spiel um den Turniersieg am Sonntag gegen den SV Krefeld 72. Der führte zur Halbzeit mit 2:1, ehe die Hammer mit einem starken 4:0 im dritten Viertel die Partie zu ihren Gunsten drehten und diese am Ende mit 6:4 für sich entschieden.
Mit einer Medaille wurde der Rote Erde-Nachwuchs für den Erfolg allerdings nicht belohnt. „Der Schwimmverband wertet das leider nicht offiziell als NRW-Meisterschaft, sondern als Qualifikationsturnier für die Deutschen Meisterschaften. Aber das können wir verkraften“, sagt Berg, der hofft, dass die guten Leistungen des Vereins dennoch beim Verband aufmerksam registriert werden. „Wir haben schon die Hoffnung, dass wir wieder offiziell den Status eines Stützpunktes bekommen. Im Westen von NRW gibt es im Herrenbereich mehrere. Bei uns in der Umgebung keinen einzigen“, berichtet Berg.
Eine Eintagsfliege ist der Erfolg nicht. Der SC Rote Erde stellt zahlreiche Auswahlspieler und holte bereits vor zwei Jahren den NRW-Titel mit der U-12. Auch in den unteren Klassen sind weitere Talente in Sicht. „Da wird von meinem Trainerkollegen Mathias Brinkmann echt gute Arbeit geleistet. Trotz Corona-Pandemie haben wir einen tollen Zulauf“, sagt Berg.
Erste Talente der älteren Jahrgänge trainieren bereits bei der ersten Mannschaft mit. „Unser Ziel muss sein, dass wir in einigen Jahren pro Jahr mindestens zwei Spieler in die Herrenmannschaft bringen. Bis dahin müssen allerdings noch einige von den älteren Spielern durchhalten“, weiß Berg.
Neben dem SC Rote Erde hat sich am Wochenende auch der SV Krefeld 72 als Zweiter des Turniers für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft qualifiziert, ebenso der ASC Duisburg, der sich im Spiel um Platz drei mit 26:0 gegen den Düsseldorfer SC durchsetzte. boh