Alles ist anders.
Auch der Alltag in der Kita hat sich seit dem Beschluss der Regierung, die Kitas auf eine Notbetreuung zu reduzieren, stark verändert. Es ist deutlich ruhiger geworden und trotzdem geht es hier irgendwie weiter.
Für die Erzieherinnen beginnt der Tag in der Kita häufig trotzdem schon um 7 Uhr morgens, teilweise auch früher, je nachdem wie der Betreuungsbedarf der systemrelevanten Elternteile aussieht. Genauso flexibel gestaltet sich das Dienstende. Anfangs arbeiteten zwei Teams im wöchentlichen Wechsel, der Rest des Teams befand sich im Homeoffice. Da der Bedarf für die Notbetreuung größer geworden ist, befinden sich seit dem 20.4.20 bereits zwei Teams vor Ort. Ab dem 4.5.20 werden dann 25 Kinder in der Notbetreuung betreut, was ein drittes Team erfordert, da nicht mehr als zehn Kinder pro Gruppe betreut werden. Die verschiedenen Gruppen werden strikt getrennt betreut, was allerdings auch einen großen logistischen Aufwand erfordert. Das Außengelände musste in verschiedenen Abschnitte unterteilt werden, das Spielzeug musste dem entsprechend eingeteilt werden, es wurden zusätzliche Klingeln besorgt, damit nur entsprechendes Personal den Eltern und Kinder die Tür öffnet, damit Kontakte untereinander so gut es geht vermieden werden. Kommt es zur Essensausgabe, so befindet sich immer nur eine Kollegin in der Küche, um das Essen zu holen da auch der Kontakt innerhalb des Personals auf ein Minimum beschränkt ist.
Und obwohl es natürlich ruhiger geworden ist, so ist es für die Kinder, die aktuell die Kita besuchen auch eine ganz andere Situation. Es werden viele Fragen gestellt, zum Coronavirus, aber auch die Frage danach, wann denn endlich ihre Freunde wieder zur Kita kommen und wann alles wieder „normal“ läuft. Es sind Fragen, die auch die Erzieherinnen teilweise nicht beantworten können da es für alle aktuell nur heißt: abwarten. Und dennoch muss man sagen, dass die Kinder unglaublich toll mit der gesamten Situation umgehen. Natürlich versucht man zusammen einen normalen Alltag zu leben, Struktur und Sicherheit zu vermitteln, Angebote zu machen um ein wenig abzulenken, was auch ganz gut funktioniert. Trotzdem schwebt dieses Thema immer wieder im Raum und wird häufig von den Kindern aufgegriffen.
Und dann wäre da noch die Sache mit dem Abstand halten, mit den ganzen Hygienemaßnahmen an die sich alle erstmal gewöhnen müssen. Eins ist klar: Jede/r Erzieher/in der Welt weiß, dass Abstand halten in der Kita und auch in anderen sozialen Berufen unmöglich ist. Es fängt beim Trösten der Kinder an und endet beim Toilettengang bzw. beim Wickeln, wo 1,5m Abstand utopisch sind. In diesen Alltagsmomenten, wo der Abstand schlichtweg nicht gewährleistet werden kann, haben wir für uns beschlossen, dass ein Mundschutz (größtenteils selbst genäht von Kolleginnen des Teams) zumindest für die Kinder etwas Sicherheit bietet. Genauso wie beim Essen holen und Essen austeilen. Auch darauf reagieren die Kinder gelassen, da der Mundschutz ja mittlerweile alltäglich geworden ist und sie zudem von ihren Eltern kindgerecht über die Situation aufgeklärt worden sind.
Alles in allem ist es eine herausfordernde Situation für alle: Eltern, Personal und vor allem auch für die Kinder. Wichtig ist es, zusammen zu halten, nicht den Mut und die Hoffnung zu verlieren und füreinander da zu sein.
In diesem Sinne, bleiben Sie gesund und passen Sie auf sich und Ihre Familie auf.
Ihr Kita Team