Der Titel in der Oberliga und damit verbundene Aufstieg bleibt für die Wasserballer des SC Rote Erde Hamm im TuS 59 greifbar. Sie gewannen am Sonntag in einer hart umkämpften Partie mit 10:9 (2:1, 1:1, 6:4, 1:3) bei der SG Wasserball Iserlohn. Damit kommt es am 23. Juni (20.30 Uhr) zu Hause im Maximare zum Aufstiegs-Showdown gegen den aktuellen Spitzenreiter Aqua Köln. Im Falle eines Sieges kann der SC Rote Erde die Rheinländer noch abfangen. Vorausgesetzt die Mannschaft von Trainer Kristian Berg gewinnt auch das letzte Saisonspiel beim Vorletzten SV Rheinhausen.
Dass es die Chance auf den Aufstieg noch gibt, ist dem aufopferungsvollen Kampf einer ersatzgeschwächten Teams zu verdanken, das trotz des Ausfalls zahlreicher vor allem erfahrener Kräfte drei Punkte in Iserlohn rettete – und das tatsächlich in allerletzter Minute. „Ich muss der Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Was sie in diesem Spiel geleistet hat, wie jeder für jeden gekämpft hat, das war einfach nur ganz, ganz stark. Wir haben Charakter gezeigt“, lobte Coach Berg.
Er musste in der Partie bei den Sauerländern ohne die Routiniers Jochen Müller sowie Henning und Sören Kohle auskommen. Auch Top-Torjäger Finn Constapel fehlte. Dennoch fanden die Hammer gut ins Spiel, standen vor allem in der Defensive sicher. „Wir haben Beton angerührt. Und was trotzdem den Weg auf unser Tor gefunden hat, hat Justus gehalten“, berichtete Coach Berg, dessen Neffe Justus erneut eine starke Leistung im Kasten des SC Rote Erde zeigte. Nur zwei Tore der Gastgeber ließ seine Mannschaft in den ersten beiden Vierteln zu. Beim Seitenwechsel zur Halbzeit lagen die Hammer knapp mit 3:2 vorn.
Im dritten Viertel gelang es dem SC Rote Erde sogar, sich abzusetzen. Dieser ging mit 6:4 an die Gäste. Sie starteten mit 9:6 in den Schlussabschnitt, in dem der Vorsprung immer weiter dahinschmolz. „Man hat gemerkt, dass unsere Kräfte nachgelassen haben“, erklärte Berg den Leistungseinbruch. Dem Hammer Coach standen nur drei Auswechselspieler zur Verfügung. Sich selbst mit eingerechnet. Berg hatte sich angesichts der dünnen Personaldecke auch selbst die Badehose angezogen.
Knapp drei Minuten vor Schluss glichen die Iserlohner zum 9:9 aus. Die Aufstiegschancen des SC Rote Erde drohten, sich in Luft aufzulösen. Im entscheidenden Moment behielten die Hammer jedoch die Nerven. Elias Jäger erzielte in Überzahl eine Minute vor Spielende den Siegtreffer für seine Mannschaft.
Dank des Erfolgs im Sauerland bleibt Spitzenreiter Aqua Köln in Reichweite. Aktuell hat dieser noch vier Punkte Vorsprung vor dem SC Rote Erde. Die Partie in Hamm ist für die Rheinländer allerdings das letzte Spiel der Saison. Der SC Rote Erde hat noch am 5. Juli Chancen auf Punkte beim SV Rheinhausen, kann also noch maximal sechs Zähler einfahren. „Die Sache ist zumindest rechnerisch einfach: Wir brauchen zwei Siege“, sagt Rote Erde-Trainer Berg, der hofft, dass sich die Personallage bis zum Spiel gegen Köln wieder entspannen wird: „Dann haben wir mit der Einstellung, die wir gegen Iserlohn gezeigt haben, eine echt Chance.“
SC Rote Erde Hamm: J. Berg – Theismann (4), Draskowitsch (2), Biermann, Jäger (2), K. Berg, M. Müller, Fogler (1), Rose, Giesen (1)
Foto: Lukas Knips